Fußball in Biersdorf: Mein Leben und mein Geigen Hobby im Detail

Zwei Kinder spielen im Nebel vor einem Fußballtor Fußball Zwei Kinder spielen im Nebel vor einem Fußballtor Fußball

Auf meinem Blog dreht sich fast alles um Musik, wie ich versprochen habe. Heute möchte ich euch noch eine weitere Anekdote aus meinem Leben erzählen. Ich spielte lange Zeit in einem Fußballverein in Biersdorf. Viele Jahre lang war ich Fußballer. Die anderen Kinder nannten mich den Fußballer mit der Geige. Diese Dinge haben nämlich überhaupt nicht zusammengepasst. Schuld waren meine Eltern, die mir fast jeden Wunsch erfüllten. Ich wollte Skifahren lernen, check, Geige lernen, check, Fußball spielen, check.

Heute noch frage ich mich, wie ich all diese Dinge unterm Hut bekam, aber ich schaffte es irgendwie. Mittlerweile spiele ich kein Fußball mehr. Wenn ich ehrlich bin, ich hatte mit 10 schon genug davon. Aber man möchte die Eltern nicht enttäuschen. Vater war so stolz, dass ich als junger Kerl doch etwas männliches tat. Meine Mutter gab wiederum mit der Geige an. Ich konnte einfach keinen von beiden enttäuschen. Dass Geige spielen gab ich jedenfalls nicht auf. Ich liebe es heute noch und spiele an vielen Tagen des Jahres.


Die Fußball Partys waren das geilste am Fußball – jedenfalls ab dem Zeitpunkt wo ich 15 Jahre alt war

Irgendwann bleibt man im Club, weil man dort Freunde hat und weil man bei den Mädels beliebt ist, weil man Fußball spielt. Tja, ich erinnere mich gerne an die Partys in meiner Jugend zurück. Jeden Samstag verwandelte sich der Fußball Club in eine Partymeile. Wir hatten ein Vereinshaus und bekamen Bier vom Verein gesponsert. Ein Wahnsinn, was es damals alles gab. Heute wäre dies unmöglich. Wir rauchten dort öffentlich unsere Zigaretten und tranken Bier.

Unsere Eltern wussten davon, es war ihnen egal. Ich denke, meine Mutter hätte erst Panik bekommen, wenn ich plötzlich nicht mehr Geige gespielt hätte. Mein Tipp an alle jungen Leute da draußen. Sucht euch ein wertgeschätztes Hobby in der Gesellschaft und ihr seid das bravste Kind bei den Eltern. Diese können sich nämlich nicht vorstellen, dass ein Fußballer am Samstag sauft und am Sonntag Geige spielt. Ganz ehrlich, manchmal kann ich es selbst nicht glauben, dass ich so drauf war. Aber irgendwie inspirierte mich der Samstag.


Alles Gute hat irgendwann mal sein Ende – als ich mit dem Fußball komplett aufhörte

Mit 20 wollte ich nicht mehr. Meine Freundin war mir wichtiger, ebenso mein Studium und mein Job. Ganz ehrlich, ich hatte einfach keine Zeit mehr und keine Lust. Fort ging ich immer noch, aber das Training wurde mir zu anstrengend. Langsam kam ich in das Alter wo ich erkannte, man muss nicht einem Club angehören, um zu Feiern. Sie mögen dich auch so. Tatsächlich war es so, ich durfte immer noch jeden Samstag ins Vereinshaus gehen. Ich denke einmal, die Hälfte bemerkte nicht einmal, dass ich nicht mehr dabei war oder es war ihnen einfach egal.

Wisst ihr wo ich meinen ersten Job hatte? Im Geigenhandel spielte ich Verkäufer. Unglaublich, nicht wahr. Meine Mutter war stolz auf mich, dass ich als Student solch einen Job an Land zog. Irgendwann war auch dieser Job nicht mehr das Wahre. Mein Traum war es eigentlich immer Musik zu produzieren. Dies werde ich jetzt irgendwann in Angriff nehmen, weil was habe ich schon zu verlieren?

Die Zeit ist reif, dank Youtube und Co habt man die Möglichkeit sich zu präsentieren. Die Leute schauen dich an, sie lieben dich oder hassen dich. Ich wünsche mir, dass sie mich lieben. Auf jeden Fall gibt es heute viele Möglichkeiten, die mir früher verwehrt blieben. Die 90iger Jahre waren der Hit in Sachen Bier trinken, Fußball spielen und Geige spielen. Wir hatten Spaß, wir waren glücklich, wir hatten uns. Heute hat jeder ein Smartphone, Internet und einen Kanal im Web. Die Leute suchen ständig nach dem Glück, statt das sie erkennen, dass es längst da ist.


Ich bin dankbar für all meine Erfahrungen, danke an meine Eltern für die Unterstützung

Ich bin dankbar für meine Eltern, dass sie mich so unterstützten, und mir alle meine Träume erfüllten. Ich hatte wenigstens noch welche, solche, die ich selbst wollte und nicht, weil sie mir jemand auf Instagram vorspielte. Heute ist es schwer einen Traum zu finden, weil man nicht mehr weiß, ob er von einem selbst kommt oder ob die Gesellschaft einem alles einredet.

An jeder Ecke winkt Werbung. Werde reich, werde Coach, werde glücklich, mit diesem und jenem. Doch das wahre Glück findet man nur in sich. Es geht nicht darum reich zu werden, man sollte etwas machen, was einen erfüllt. Denkt immer daran. Die Geige machte mich nie reich, aber die Momente, wo mich die Verwandten mit Tränen in den Augen anstarrten waren die schönsten Komplimente, die ich bekam. Auch die Fans beim Fußball waren der Hit. Das Leben ist schön, das sollten wir uns immer vor Augen führen. Mit der passenden Hintergrundmusik ist es noch schöner. Mach es dir schön, Tag ein, Tag aus mit allen Möglichkeiten, die dir der Tag bringt.